2021 hat der Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) im Auftrag des BMSGPK ein Projektcall zur psychosozialen Gesundheit junger Menschen mit zwei Schwerpunkten durchgeführt. Der Call wurde vom FGÖ umgesetzt und auch kofinanziert, auch die Begleitung der Projektumsetzung über die gesamte Projektlaufzeit erfolgt durch den FGÖ.
Zu folgenden Schwerpunktthemen wurde zur Projekteinreichung eingeladen:
- Stärkung der psychosozialen Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
- Förderung eines positiven (Körper‐)Selbstbildes und Reduktion des Gewichtsstigmas
Aus diesem Call gingen insgesamt 14 Projekte erfolgreich hervor, die ab 2022 umgesetzt werden und eine Laufzeit von zwei Jahren haben:
Schwerpunkt 1: Stärkung der psychosozialen Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
#krisen_fest!
Bundesland: Stmk
Laufzeit: 01.01.2022-31.12.2023
Umsetzer: PPH Augustinum und Styria vitalis
Ansprechperson: Mag.a Dr.in Elfriede Amtmann, BEd MSc; elfriede.amtmann@pph-augustinum.at
Für die Teilnahme am Projekt sollen je Setting (Kindergarten, Volksschule, Mittelschule) mehrere Bildungseinrichtungen gewonnen werden. Geplant ist ein regionaler Kompetenzaufbau zur Stärkung der psychosozialen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Bildungseinrichtungen durch Schulungen von regionalen Koordinator:innen zu Themen wie psychischer Gesundheit und Krisenprävention sowie Schulungen von Trainer:innen zur Vermittlung und Förderung sozialemotionaler Kompetenzen. Es werden lokale Koordinator:innen-Teams eingerichtet und Pädagog:innen setzen erprobte Trainings (ELLA, GET, feel-ok) direkt mit Schüler:innen, Kindgartenkindern und Eltern um.
STARTHilfe - Tools zur Selbsthilfe für Jugendliche
Bundesland: Tirol
Laufzeit: 01.01.2022-31.12.2023
Umsetzer: Plattform Asyl Für Menschen Rechte
Ansprechperson: Mag.a Daniela Atzl; d.atzl@plattform-asyl.eu
Das Programm START (Stress-Traumasymptoms-Arousal-Regulation–Treatment) hilft, Jugendlichen ein „Werkzeug“ in die Hand zu geben, mit dem sie sich selber helfen können, im Alltag mit unangenehmen Gefühlen umzugehen. Durch das Erlernen von konkreten Skills wie Entspannungstechniken kann eine Reduktion akuter Symptomatik erreicht werden - es dient der Prävention und Stabilisierung in akuten emotionalen Krisen. Mit STARTHilfe soll das Programm in Tirol bei den Jugendlichen direkt und bei mit Jugendlichen arbeitenden Personen aus unterschiedlichen Feldern (Jugendzentren, stationäre Wohneinrichtungen, Beratungsstellen, u.Ä.) etabliert werden.
TOPSY - Toolbox Psychosozial
Bundesland: Österreich
Laufzeit: 01.03.2022-29.02.2024
Umsetzer: Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, BJV - Bundes Jugend Vertretung
Ansprechpersonen: Mag.a Dr.in Michaela Fasching, Kinderliga; fasching@kinderjugendgesundheit.at und Sebastian Muckenhuber, BJV; sebastian.muckenhuber@bjv.at
Gegenstand des Projekts ist die Entwicklung einer kostenfreien Toolbox zum Thema psychische Gesundheit. Diese erfolgte unter Einbeziehung von Fokusgruppen und einer multidisziplinären Expert*innen Arbeitsgruppe. Die Toolbox soll Personen ohne psychosoziale Grundausbildung befähigen und unterstützen, mehr Sicherheit in ihren Arbeitsfeldern zu gewinnen und psychische Gesundheit in ihrer Arbeit mit Jugendlichen in den Aspekten Gesundheitsförderung, Prävention, Entstigmatisierung und Handeln bei Sorge um das Wohlergehen von Jugendlichen zu thematisieren. Es werden Trainings und Vernetzungstreffen für Multiplikator:innen organisiert, damit die Anwendung der Toolbox trainiert und ein Austausch mit Personen aus der Gesundheitsversorgung ermöglicht werden kann. Ein Stakeholderboard begleitet diesen Prozess und wird über wesentliche Projektfortschritte informiert. Die Abschlussveranstaltung und weitere Distributionsmaßnahmen sollen diese bekannt machen.
PERMA.teach
Bundesland: Österreich
Laufzeit: 01.01.2022-31.12.2023
Umsetzer: Initiative for Teaching Entrepreneurship (IFTE) gemeinsam mit der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems
Ansprechperson: Mag.a Eva Jambor; eva.jambor@ifte.at
Das Projekt „PERMA.teach – mit Positiver Psychologie zu Psychosozialer Gesundheit“ hat zum Ziel, das evidenzbasierte PERMA-Modell aus der Positiven Psychologie als Lehr-, Lern- und Haltungsprinzip in Kindergärten & Schulen zu etablieren. Durch eine ganze Reihe von Kooperationspartner:innen (PH‘s, WieNGS, Teach for Austria) soll PERMA.teach (positive emotions, engagement, relationships, meaning, accomplishment) weiter vermittelt werden. Es werden Lehrende und Multiplikator:innen zu Botschafter:innen fortgebildet. Die Wirkung von PERMA.teach wird in mehreren Pilotschulen beforscht und in den beteiligen Hochschulen wird PERMA.teach in der Aus- und Fortbildung und Entwicklungsberatung nachhaltig verankert.
SiBa - Sichere Basis
Bundesland: Wien
Laufzeit: 01.01.2022-31.12.2023
Umsetzer: Institut für Frauen- und Männergesundheit, FGZ FEM Süd
Ansprechperson: Mag.a Eva Trettler; Eva.Trettler@extern.gesundheitsverbund.at
FEM hat aufgrund seiner Arbeit in der "Elternambulanz" in der Klinik Ottakring seit vielen Jahren eine Lücke in der Arbeit mit Kindern psychisch kranker Eltern beobachtet und hat vor diesem Hintergrund gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern dieses Konzept entwickelt. Es sieht eine Bedarfs- und Bedürfniserhebung für einen Strukturaufbau für präventive Maßnahmen für Kinder psychisch erkrankter Eltern und deren Familien vor. Es sollen Support-Netzwerke und eine Clearing-Stelle etabliert sowie Maßnahmen wie Gruppenangebote und ein Family-Café für die direkte Zielgruppe entwickelt und umgesetzt werden.
Ich und Gesundheit
Bundesland: OÖ
Laufzeit: 01.01.2023-31.12.2024
Umsetzer: PROGES – Wir schaffen Gesundheit
Ansprechperson: Mag. (FH) Barbara Knitter, M.Sc.; Barbara.knitter@proges.at
Das Projekt setzt sich zum Ziel, die Jugendlichen/jungen Erwachsenen sowie die Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen/Trainer:innen im Setting Überbetriebliche Lehrausbildung (ÜBA) bestmöglich in ihrer Gesundheit zu unterstützen und so die Übergangschancen benachteiligter Jugendlicher in Ausbildung und/oder Arbeitsmarkt wirksam zu verbessern. Geplant sind eine Workshopreihe für Gruppen in ÜBA-Programmen und Schulungen für Trainer:innen, die in der Folge ihr Knowhow und Materialien innerhalb ihres Kollegiums weitergeben. Darüber hinaus ist eine Fachtagung und die Erstellung eines Factsheets (unter Beteiligung eines Beirates, der Trainer:innen, der Entscheidungsträger:innen) zur Weiterentwicklung von psychosozialer Gesundheit in ÜBA geplant, das z.B. bei zukünftigen Finanzierungsausschreibungen solcher ÜBA berücksichtigt werden könnte.
Familien stärken – Trauma bewältigen
Bundesland: Wien, Stmk, Vbg
Laufzeit: 01.05.2022-31.12.2023
Umsetzer: AFYA - Verein zur interkulturellen Gesundheitsförderung
Ansprechperson: Sabine Kampmüller, MIH; kampmueller@afya.at
Geflüchtete Familien leben häufig mit sehr geringem Einkommen, sind armutsgefährdet und ihre Bildungschancen sind stark beeinträchtigt. Traumafolgestörungen in Familien, die Krieg und Flucht erlebt haben, erhöhen bestehende gesundheitliche und soziale Risiken. Das Ziel ist, in psychisch belasteten Familien mit Fluchterfahrung, die innerfamiliären Ressourcen und psychische Gesundheit zu stärken. Geplant sind mehrwöchige Schulungsprogramme. Die Familien sollen durch Sozialarbeiter:innen oder Netzwerke in den Communities erreicht werden. Eine Adaptierung des im Rahmen vom FGÖ geförderten in anderen Projekten entwickelten Handbuchs, zur weiteren Unterstützung im Setting Familie, ist geplant. Darüber hinaus werden TRT-Trainer:innen weitergebildet, eine Vernetzung und Sensibilisierung mit Akteur:innen und Akteuren aus den Bereichen Psychotherapie und Beratung, Schulsozialarbeit und Kinder- und Jugendhilfe ist geplant.
#go.strong - kraftvoll ins Leben
Bundesland: Vlbg
Laufzeit: 01.01.2023-31.12.2024
Umsetzer: Caritas der Diözese Feldkirch
Ansprechpersonen: Mag.a Ingrid Böhler; ingrid.boehler@caritas.at und Sabine Fulterer; sabine.fulterer@caritas.at
Das Projekt wird in zwei gezielt ausgewählten Settings durchgeführt: im Lerncafé Bludenz Feldkirch und Lustenau sowie im „Café LE.NA“, einem Angebot für Jugendliche in Sonderberg, Götzis. Kernzielgruppe sind benachteiligte und ausgrenzungsgefährdete Kinder und Jugendliche. Das Kompetenzförderprogramm besteht aus interaktiven Workshops und Trainings, in denen sich die Kinder/Jugendlichen ausprobieren und Erfahrungen sammeln können. Diese werden von ausgebildeten Trainer:innen und den zuvor geschulten Koordinatorinnen und Koordinatoren, Freiwilligen und Jugendsozialarbeiter:innen (Train-the-Trainer Ansatz) in den Settings gestaltet. Ein wesentlicher Teil des Pakets ist ein „MBSR“-Achtsamkeitstraining. Auch Eltern werden sensibilisiert und informiert. Durch Einsatz einer App und eines Booklets soll ein nachhaltiger Transfer von Theorie und Praxis in den Lebensalltag der Jugendlichen gelingen. So können die Teilnehmenden am Ende als „strong.guides“ andere Kinder und Jugendliche anleiten.
Learning by doing
Bundesland: Stmk
Laufzeit: 01.01.2023-31.12.2024
Umsetzer: Caritas der Diözese Graz-Seckau
Ansprechperson: Mag.a phil. Lisa Leopold, Bakk.Ph.MA; lisa.leopold@caritas-steiermark.at
Traumatische Erfahrungen von Krieg und Flucht sind erhebliche Gefährdungsfaktoren für die psychische Gesundheit von geflüchteten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die im Haus Welcome (Flüchtlingsquartier) auf einen Aufenthaltsstatus in Österreich warten. Das zentrale Ziel des Projekts ist die Stärkung und Stabilisierung dieser jungen Burschen und Männer durch gemeinsames Tätigwerden und der Schaffung von beruflichen Perspektiven. Durch Workshops bzw. eine Modulreihe und die Organisation von Gruppenaktivitäten erhalten sie einen fachspezifischen Kompetenzerwerb in den Bereichen Kochen und Landwirtschaft und darüber hinaus Fähigkeiten in Teamwork oder Konfliktmanagement. Die erlebte Teilhabe, das Sinnerleben und der Kompetenzerwerb sind förderliche Faktoren für die psychosoziale Gesundheit der Zielgruppe, die Teilnehmenden werden gestärkt und erhalten darüber hinaus eine berufliche Perspektive.
Schwerpunkt 2: Förderung eines positiven (Körper‐)Selbstbildes und Reduktion des Gewichtsstigmas
Miteinander Schule gestalten
Bundesland: OÖ
Laufzeit: 01.01.2023-31.12.2024
Umsetzer: pro mente OÖ - Institut Suchtprävention
Ansprechperson: Dr. Rainer Schmidbauer; rainer.schmidbauer@praevention.at
Durch das Projekt sollen Unterrichtsmaterialien zur Förderung eines positiven (Körper-)Selbstbildes (unter der Prämisse, dass dabei die Unterschiedlichkeit von Mädchen und Burschen besonders berücksichtigt wird) und zur Aufklärung Übergewicht und Diäten etc. er-stellt und im Rahmen der bereits etablierten Lebenskompetenzenprogramme im Bereich Suchtprävention vermittelt werden. Ziel ist u.a. die Vermeidung kränkender Situationen im Unterricht und kritische Auseinandersetzung mit Körperidealen. Die Entwicklung wird in Begleitung von einer Expert:innen-Gruppe erfolgen. Eine Fortbildungsveranstaltung für Muliplikator:innen ist geplant sowie begleitende Vorträge für Eltern. Das Programm wird über Kommunikationskanäle des Instituts für Suchtprävention (z.B. Newsletter) beworben.
#body_?
Bundesland: Vlbg
Laufzeit: 01.01.2023-31.12.2024
Umsetzer: aks gesundheit GmbH
Ansprechperson: Kristin Ganahl, MA; kristin.ganahl@aks.or.at
Ziel des Projektes ist es, Jugendliche und junge Erwachsene darin zu unterstützen, ein positives (Körper-) Selbstbild zu stärken bzw. zu entwickeln. Ziel ist es auch, die Jugendlichen aktiv in das Projekt einzubinden. Das Projekt wird in unterschiedlichen Settings (außerschulischer professioneller Jugendarbeit, Gesundheitssystem und in der digitalen Medienwelt) umgesetzt. Die Jugendarbeit, mit dem "Verein Amazone" und der "aha Jugendinfo", sind zentrale Partner:innen für die Erreichung und Beteiligung der Zielgruppe. Es werden „Triaden Gespräche“ geführt und eine Online-Kampagne für Jugendliche, besonders Mädchen und Frauen, umgesetzt. Darüber hinaus wird ein Modul im Rahmen eines Coaching-Programms für übergewichtige Kinder und ihre Eltern gemeinsam mit dem Kinderärztezentrum (KÄZ) in Dornbirn/Vorarlberg entwickelt und getestet.
Real Girl’s Art
Bundesland: Bgld
Laufzeit: 01.01.2023-31.12.2024
Umsetzer: ARGE FemiNina – GISA
Ansprechperson: Mag.a Cornelia Deubler; cornelia.deubler@frauenservicestelle.org
Das eingereichte Projekt wählt einen kreativen, künstlerischen Zugang zum Thema Körperbilder und will sich in diesem Prozess auf verschiedenen Ebenen mit dem Thema auseinandersetzen. Einerseits werden Schülerinnen und junge Frauen zu einem kreativen Prozess und der theoretischen und künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema eingeladen. Andererseits sollen das Thema und die Kunstobjekte, Mädchen* und Burschen*, Lehrer:innen und Eltern im Rahmen von Wanderausstellungen in den burgenländischen Bezirken (Schulen, Jugendeinrichtungen, Ferienbetreuungseinrichtungen, überbetriebliche Ausbildungsstätten, AMS Kurse etc.) präsentiert werden.
„Inside“
Bundesland: Ganz Österreich
Laufzeit: 01.01.2022-31.12.2023
Umsetzer: FH Johanneum
Ansprechperson: Assoc. Prof. (FH) Mag. Dr. Manuela Konrad; manuela.konrad@fh-joanneum.at
Das Projekt zielt auf die Förderung der Auseinandersetzung mit körperpositiven Inhalten für eine Steigerung der Wertschätzung des Körpers bei Mädchen und jungen Frauen ab, insbesondere für Mädchen mit Migrationshintergrund. Für die Zielgruppe Mädchen der Beratungsstelle "Mafalda" und Mitarbeiter:innen der außerschulischen Jugendarbeit sind folgen-de Maßnahmen geplant: Bestandsaufnahme, Workshops, Begleitung von Peers, Bedarfs-/Bedürfnisanalyse offene Jugendarbeit, Erstellung, Bewerbung und Durchführung eines Online-Kurses für Mitarbeiter:innen der offenen Jugendarbeit in ganz Österreich.
I am good enough. Stark durch vielfältige Körperbilder
Bundesland: Wien
Laufzeit: 01.01.2022-31.12.2023
Umsetzer: ARGE „WiG-Wiener Gesundheitsförderung“ und „queraum. kultur- und sozialforschung“
Ansprechpersonen: Mag.a Martina Daim; martina.daim@wig.or.at und Elisabeth Mayr, MA; mayr@queraum.org
In Schulprojekten setzen sich Jugendliche der Sekundarstufe 1 kritisch und kreativ mit medial vermittelten Schönheitsidealen und Körpernormen sowie ihrem eigenen (Körper-)Bild auseinander. Mittels einer Sensibilisierungskampagne können kreative Produkte der Schüler:innen via Social Media ein breites junges Publikum erreichen und so für das Thema sensibilisieren. Ältere Jugendliche begleiten in der Rolle als „Mutmacher:innen“ mit ihrem Feedback das gesamte Projekt. Für erwachsene Bezugspersonen (z. B. Eltern) und professionelle Akteurinnen und Akteure (Pädagoginnen/Pädagogen und Sozialarbeiter:innen) werden ergänzend Webinare angeboten, bei denen informiert, reflektiert und Handlungsoptionen diskutiert werden. Eine Reihe von Online-Vorträgen von Expertinnen und Experten zu verschiedenen Aspekten des Themas rundet das Angebot ab.