Auftraggeber: BMSGPK
Laufzeit: Jänner 2021 bis Dezember 2024
Ansprechperson GÖG: Daniela Rojatz
Social Prescribing ist ein innovativer Ansatz, um gesundheitsrelevante, nichtmedizinische Bedürfnisse in der Primärversorgung systematisch zu adressieren. Das Team der Primärversorgungseinheit wird sensibilisiert, Patientinnen und Patienten ganzheitlich zu betrachten und im Falle gesundheitsrelevanter, nichtmedizinischer Bedürfnisse an eine Fachkraft mit Link-Working-Funktion in der Einrichtung zu vermitteln. Diese Fachkraft arbeitet dann mit der Patientin / dem Patienten heraus, was für diese/diesen von Bedeutung ist und vermittelt sie/ihn an passende regionale Angebote (z. B. Seniorentreff, Theater, Schuldnerberatung). Daher ist Netzwerkmanagement, d. h. der Aufbau und die Pflege von Kooperationen mit Beratungseinrichtungen, Vereinen und weiteren gesundheitsfördernden Initiativen ein weiteres wichtiges Element des Ansatzes.
In Österreich wird Social Prescribing seit einigen Jahren zunehmend bekannter. Um Umsetzungserfahrungen zu ermöglichen, stellt das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) im Rahmen von „Gesundheitsförderung 21+“ und der Agenda Gesundheitsförderung Mittel für Fördercalls zur Verfügung. Drei Fördercalls wurden ausgerufen und insgesamt wurden 24 Einrichtungen der medizinischen Primärversorgung (Primärversorgungseinheiten, -netzwerke, Gruppenpraxen, pädiatrische Einrichtungen und Einrichtungen für nicht-versicherte Personen) beim Auf- und Ausbau von Social Prescribing unterstützt. Der Begleitprozess mit Schulungsangeboten, Bereitstellung von Material und Tools sowie Vernetzungstreffen wird von der GÖG organisiert.
Details zu den Fördercalls finden Sie HIER.
Die Ergebnisse aus den ersten beiden Fördercalls (2021-2022) sind vielversprechend: Innerhalb von sechs Monaten konnten im Rahmen des ersten Fördercalls erste Rahmenbedingungen für Social Prescribing, wie Sensibilisierung des Primärversorgungteams und Aufbau eines Netzwerkes von Kooperationspartnern geschaffen werden. 2022 wurden die Arbeiten im Rahmen des zweiten Fördercalls vertieft. Social Prescribing bietet sich insbesondere in Einrichtungen mit multiprofessionellen Teams, wie Primärversorgungseinheiten und -netzwerken an. Rund 86 % der teilnehmenden Patientinnen und Patienten konnten an regionale Angebote vermittelt werden (n=178). Die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten ist groß: 98% würden Social Prescribing weiterempfehlen.
Die Erfahrungen aus den bisherigen Fördercalls sind im Handbuch Social Prescribing, in einem Policy Brief, dem Bericht der externen Evaluationen und weiteren Produkten veröffentlicht worden. Näheres finden Sie unter: Informationen und Unterstützungstools zu Social Prescribing
Aktuell begleitet die GÖG die Umsetzung des aktuellen Calls Social Prescribing in der Primär- und pädiatrischen Versorgung, die von Februar 2023 bis Juli 2024 läuft, und arbeitet gemeinsam mit verschiedenen Beteiligten an einem Idealmodell Social Prescribing in der österreichischen Primärversorgung. Im Rahmen der externen Evaluation wird ein Wirkmodell entwickelt und anhand dessen auch den Wirkungen von Social Social Prescribing nachgegangen.
Kontakt: social.prescribing@goeg.at