Das Programm gibt Gemeinden und Regionen einen klaren Empfehlungsrahmen, wie Klimawandelanpassungen in der Region vorgenommen werden können, um das Wohlbefinden aller Bewohner:innen in der Region, aber auch speziell von vulnerablen Gruppen, wie etwa älteren Bewohnerinnen und Bewohnern, zu fördern. Das Vulnerabilitätsassessment berücksichtigt unterschiedlichste Faktoren, die klimatologische Veränderung zu unterschiedlichen Determinanten des Wohlbefindens in Verbindung setzen und somit eine intersektorale Abstimmung nötiger Schritte auf regionaler Ebene unterstützen. Der Einbezug der Bevölkerung in das Assessment unterstützt die Ableitung konkreter Handlungsempfehlungen und deren Priorisierung entsprechend den Bedarfen in der Region.
Kurzbeschreibung
Der Klimaresilienz-Check (KLIC) Gesundheit 2050 ist eine Methode, die durch standardisierte Analyse-schritte dabei unterstützt, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerungsgesundheit in Gemeinden und Regionen zu bewerten. Er hat zum Ziel, die Klimaresilienz in der Region zu stärken und gesundheitsfördernde Lebenswelten zu schaffen, indem die Anfälligkeit für gesundheitliche Folgen des Klimawandels bewertet wird und geeignete Anpassungsmaßnahmen identifiziert werden. Das Instrument basiert auf einem Rahmenkonzept der Weltgesundheitsorganisation zur Durchführung einer Bewertung von regionalen Anfälligkeiten für Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel (WHO 2021).
Die Umsetzung des Klimaresilienz-Checks dauert ungefähr 6–8 Monate und ist in folgende Schritte gegliedert: (1) Assessmentplanung, (2) datenbasierter Assessmentprozess, (3) partizipativer Assessmentprozess, (4) Anpassungsassessment und (5) Ergebnissynthese. Im Laufe des Prozesses werden regionale Vulnerabilitäten, Versorgungskapazitäten und prognostizierte klimawandelbedingte Risiken erhoben, woraus schließlich partizipativ mit Bewohnerinnen und Bewohnern Anpassungsmaßnahmen für die Region abgeleitet werden. Das Produkt der Umsetzung des KLICs ist ein Regionalprofil als finaler Bericht, der die Ergebnisse der oben genannten Schritte beschreibt und Handlungsempfehlungen für Anpassungsmaßnahmen in der Region beinhaltet (Horváth et al. 2024b).
Umsetzung
Der KLIC Gesundheit 2050 wurde vom Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit der Agenda Gesundheitsförderung für den österreichischen Kontext adaptiert und in der KLAR! Waldviertler Kernland pilotiert (Horváth et al. 2024a). Das Kompetenzzentrum unterstützt interessierte Gemeinden und Regionen in der Umsetzung des KLIC Gesundheit 2050.
Kontakt:
Gesundheit Österreich GmbH, Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit
Ilonka Horváth, ilonka.horvath@goeg.at
Weiterführende Informationen
Webseite: https://agenda-gesundheitsfoerderung.at/kokug/KLIC
Methodenbericht KLIC Gesundheit 2050
Factsheet KLIC Gesundheit 2050
Regionalprofil KLAR! Waldviertler Kernland
Literatur
Horváth, Ilonka; Durstmüller, Felix; Spagl, Sophia; Schmidt, Andrea E. (2024a): Regionalprofil KLAR! Waldviertler Kernland. KLIC Gesundheit 2050. . Hg. v. Österreich, Gesundheit, Wien
Horváth, Ilonka; Spagl, Sophia; Durstmüller, Felix; Schmidt, Andrea E.; Brugger, Katharina (2024b): Klimaresilienz‐Check Gesundheit 2050 für Gemeinden und Regionen. Hg. v. Österreich, Gesundheit, Wien
WHO (2021): Climate change and health vulnerability and adaptation assessment. Licence: CC BY-NC-SA 3.0 IGO., Geneva