Klimakompetenz in den Gesundheitsberufen

Der Klimawandel wirkt sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen vielfältig aus. Jedoch hängt das Ausmaß der gesundheitsbezogenen Klimafolgen maßgeblich davon ab, wie gut das österreichische Gesundheitssystem die Gesundheit der Menschen fördern und schützen kann. Im Sinne eines klimaresilienten Gesundheitssystems haben Angehörige der Gesundheitsberufe neben ihrem fachspezifischen Wirken auch eine zentrale Rolle als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für transformatives Handeln. Es bedarf daher eines systematischen Aufbaus sowie der Stärkung ihrer Kompetenz, um mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels professionell umgehen zu können. Diese benötigten klinischen und nicht klinischen Kompetenzen können unter gesundheitsbezogener Klimakompetenz subsumiert werden (vgl. Brugger/Horvath 2023).

Die (gesundheitsbezogene) Klimakompetenz bezeichnet die Fähigkeiten einer Person, die wesentlichen Prinzipien des Klimasystems der Erde zu verstehen und um den Einfluss des eigenen Verhaltens auf das Klima bzw. den Einfluss des Klimas auf einen selbst zu wissen, die direkten und indirekten Zusammenhänge zwischen Klima und Gesundheit zu erkennen, wissenschaftlich fundierte Informationen zu diesem Thema zu finden, zu verstehen, zu bewerten und zu kommunizieren, informierte und verantwortungsvolle Entscheidungen für sich und andere zu treffen, die einerseits die Gesundheit fördern und erhalten sowie andererseits das Klima schützen, und informierte und verantwortungsvolle Entscheidungen für sich und andere zu treffen, um mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels umgehen zu können.

Arbeiten der Abteilung Klimaresilienz und One Health 

  • Erarbeitung eines Konzepts zur Etablierung der gesundheitsbezogenen Klimakompetenz in den Gesundheitsberufen. Dieses umfasst u. a. die fundierte Herleitung und Definition des Begriffs gesundheitsbezogene Klimakompetenz sowie die Ableitung von Handlungsoptionen.
  • Erarbeitung des Handbuchs zur Stärkung der Klimakompetenz in den Gesundheitsberufen, basierend auf internationalen Konzepten. Das Handbuch ist eine systematische, modular anwendbare Übersicht über den Umfang der Klimakompetenz und fungiert als Grundlage für eine gemeinsame Sprache und ein gemeinsames Verständnis hinsichtlich Klimakompetenz für Lernende und Lehrende der gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe. Es kann als Basis zur Gestaltung neuer bzw. zum Abgleichen und Weiterentwickeln bestehender Curricula, Lehrpläne oder Kurse hinsichtlich Klimakompetenz verwendet werden.
  • berufsgruppenübergreifende Vernetzung durch die (Mit‑)Organisation von Workshops, Fachsymposien oder Ähnlichem


Das Handbuch zur Stärkung der Klimakompetenz in den Gesundheitsberufen wurde am 6. Juni 2024 der Fachöffentlichkeit in Wien präsentiert.


Kontakt: Katharina Brugger (katharina.brugger@goeg.at)
 

Climate Literacy in Health Professions [English]

Climate change has a variety of effects on people’s health and well-being. However, the extent of health-related climate impacts largely depends on how well the Austrian health system can promote and protect people’s health. In the sense of a climate-resilient health system, health workforce has a central role as multipliers for transformative action in addition to their professional work. Therefore, there is a need for a systematic build-up and strengthening of their competence to be able to deal professionally with the health impacts of climate change. These required clinical and non-clinical competencies can be subsumed under health-related climate competence (cf. Brugger/Horvath 2023). The (health-related) climate competence refers to a person’s abilities to understand the essential principles of the Earth’s climate system and to know about the influence of one’s own behavior on the climate or the influence of the climate on oneself, to recognize the direct and indirect connections between climate and health, to find, understand, evaluate and communicate scientifically based information on this topic, to make informed and responsible decisions for oneself and others that promote and maintain health on the one hand and protect the climate on the other hand, and to make informed and responsible decisions for oneself and others to be able to deal with the health impacts of climate change.

Work of the Department of Climate Resilience and One Health

  • Development of a concept for establishing health-related climate competence in health professions. This includes, among other things, the substantiated derivation and definition of the term health-related climate competence and the derivation of options for action.
  • Development of the manual for strengthening climate competence in health professions, based on international concepts. The manual is a systematic, modularly applicable overview of the scope of climate competence and serves as a basis for a common language and a common understanding of climate competence for learners and teachers of legally regulated health professions. It can be used as a basis for designing new or for comparing and further developing existing curricula, lesson plans or courses with regard to climate competence.
  • Cross-professional networking through the (co-)organization of workshops, professional symposia or similar

The manual for strengthening climate competence in health professions was presented to the professional public in Vienna on June 6, 2024.

Contact: Katharina Brugger (katharina.brugger@goeg.at)