Projekt „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ - Call 2024

Mit dem Projekt „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ des Kompetenzzentrums Klima und Gesundheit werden Gesundheitseinrichtungen in Österreich dabei unterstützt, einen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu leisten.

Das Projekt ist im Herbst 2022 gestartet und äußerst gefragt: Insgesamt nehmen bereits 458 Krankenhäuser, Rehakliniken, Senioren‑ und Pflegeeinrichtungen, Ambulatorien, Primärversorgungseinheiten, Arztpraxen und Apotheken aus ganz Österreich die Beratungen in Anspruch. Auch international stößt das Projekt in der Fachwelt als Best Practice auf sehr großes Interesse.

Eine Anmeldung zum Projekt ist derzeit wieder möglich! Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und das Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit der Gesundheit Österreich GmbH laden herzlich zur Teilnahme am Projekt ein.

1. Hintergrund

In Österreich zeigen sich die gravierenden Auswirkungen der Klimakrise auf unsere Gesundheit und unser Gesundheitswesen bereits sehr deutlich. Zunehmende Hitze, Extremwetterereignisse, Allergien und vektorübertragbare Krankheiten belasten unsere Gesundheit. Expertinnen und Experten fordern die rasche Umsetzung der notwendigen Maßnahmen für den Klimaschutz, um die Resilienz unseres Gesundheitssystems zu stärken.
 
Es ist wichtig, dass auch Gesundheitseinrichtungen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, denn wissenschaftliche Analysen belegen, dass das österreichische Gesundheitswesen rund sieben Prozent des österreichischen CO2‐Fußabdrucks verursacht und damit auch zur Klimakrise beiträgt. Zudem genießen Gesundheitseinrichtungen und ihre Mitarbeiter:innen hohes Vertrauen, sind zentrale Multiplikator:innen in unserer Gesellschaft und können so zum Vorbild werden.

2. Ziele und Ergebnisse 

Ziel des Projekts ist, die Gesundheitseinrichtungen dabei zu unterstützen, sich zu klimafreundlichen Einrichtungen zu entwickeln, indem sie die erforderliche Expertise, einschlägige Informationen und konkrete Unterstützung aus einer Hand erhalten. Bei diesem Prozess werden die Gesundheitseinrichtungen kostenlos von einer Expertin bzw. einem Experten bei der Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen begleitet. 

Zentrale Ergebnisse der Beratung sind unter anderen:

  • Potenzialanalyse: Identifikation bereits umgesetzter Klimaschutzmaßnahmen sowie Darstellung von Verbesserungspotenzialen
  • Datenanalyse: Überblick über die Treibhausgasemissionen der Gesundheitseinrichtung
  • Maßnahmenplan: Erstellung eines Klima‐Aktionsplans mit konkreten Zielen und Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion, der auch gesundheitsfördernde Aspekte miteinbezieht
  • weiterführende Informationen zu Fördermöglichkeiten und Förderstellen, Gesundheitsförderung, rechtlichen Vorgaben, Zertifizierungsmöglichkeiten etc. 

3. Vorteile und Nutzen für die Gesundheitseinrichtungen

Der zentrale Vorteil des Projekts besteht darin, dass die Gesundheitseinrichtung die Beratung für alle klimarelevanten Handlungsfelder aus einer Hand bekommt, wodurch der Aufwand für die Einrichtungen so gering wie möglich gehalten wird. Durch die Teilnahme am Projekt „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ entstehen der Gesundheitseinrichtung keine Kosten.

Der Nutzen der Projektteilnahme für die Gesundheitseinrichtung ist vielfältig:

  • Sie erhalten eine Treibhausgasbilanz mit Fokus auf die vollständige Erfassung der Scope‑1‑ & Scope‑2‑Emissionen Ihrer Gesundheitseinrichtung, sowie einem ersten Screening von Scope-3-Emissionen, das für größere Einrichtungen als wertvolle Grundlage für weitere Schritte dienen kann, z. B. einer Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) oder dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) etc.
  • Die Berater:innen erarbeiten gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Klima‐Aktionsplan mit konkreten, möglichst quantifizierten Zielen und Maßnahmen unter Einbeziehung gesundheitsfördernder Wirkungen. Damit erfüllen Sie auch eine Voraussetzung für die spezifischen Förderschienen „Energieeffiziente Krankenanstalten und Rehakliniken“ sowie „Energieeffiziente Senioren‑ und Pflegeheime des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Diese Förderungen werden über die Kommunalkredit Public Consulting GmbH (KPC) abgewickelt.
  • Durch die Umsetzung der Maßnahmen des Klima‑Aktionsplans profitieren Sie unmittelbar von Kosteneinsparungen durch gesteigerte Energie‑ und Ressourceneffizienz, steigern die Resilienz Ihrer Gesundheitseinrichtung und die Versorgungssicherheit und schaffen ein klimafreundliches und gesundheitsförderndes Umfeld für Patientinnen, Patienten und Mitarbeiter:innen sowie eine fundierte Basis für die ganzheitliche Integration von Klimaschutz in das Unternehmen.
  • Sie positionieren sich als verantwortungsvolle, zukunftsorientierte Gesundheitseinrichtung, die Vorreiterin und Multiplikatorin auf dem Weg zur Klimaneutralität ist, und steigern damit Ihre Attraktivität als Arbeitgeberin.
  • Sie erhalten Zugang zu einem Netzwerk engagierter Gesundheitseinrichtungen, die bereits im Klimaschutz aktiv sind. Dadurch können Sie an notwendigen Änderungen relevanter Rahmenbedingungen mitwirken und so mithelfen, den Klimaschutz im österreichischen Gesundheitswesen voranzutreiben!
  • Sie erhalten Kostenvorteile beim Neuabschluss einer Mitgliedschaft beim Österreichischen Netzwerk Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG).

4. Zielgruppe

Das Angebot richtet sich an folgende Gesundheitseinrichtungen in Österreich:

  • Krankenanstalten und Rehakliniken
  • Senioren‐/Pflegeeinrichtungen
  • Ambulatorien
  • Primärversorgungseinheiten 
  • Arztpraxen 
  • Apotheken 

5. Projektablauf

Das Projekt startete im Frühjahr 2024 und wird Ende 2025 abgeschlossen sein. Es gliedert sich in drei Phasen:

  • Phase 1: In der ersten Phase im Frühjahr/Sommer 2024 erarbeitet der oder die Berater:in nach Gesprächen, Vor‐Ort‐Begehungen und Datenanalysen gemeinsam mit der Gesundheitseinrichtung einen individuellen Klima‐Aktionsplan, der alle relevanten Handlungsfelder abdeckt (Gebäude und Energie, Mobilität, Ressourcen‐ und Abfallmanagement, nachhaltige Beschaffung, Ernährungssystem, Grünräume etc.) und auch gesundheitsfördernde Aspekte miteinbezieht. Darüber hinaus werden Informationen über spezielle Fördermöglichkeiten im Bereich des Klimaschutzes bereitgestellt. 
  • Phase 2: Unmittelbar nach der Erstberatung startet die zweite Phase, in der die im Klima‐Aktionsplan definierten Maßnahmen durch die Gesundheitseinrichtungen umgesetzt werden. Während dieser Phase, die etwa ein Jahr dauert, werden die Gesundheitseinrichtungen in regel-mäßigen Abständen von dem oder der Berater:in kontaktiert und bei Bedarf unterstützt.
  • Phase 3: In der dritten Phase werden nach etwa zwölf Monaten – im Sommer/Herbst 2025 - die Umsetzung des Klima‐Aktionsplans sowie hemmende und förderliche Rahmenbedingungen durch die Beratungsunternehmen evaluiert. Die Ergebnisse der Evaluierung stellen die Basis für weitere Entwicklungen und Empfehlungen dar.

6. Stimmen aus dem Projekt

Folgende Rückmeldungen erreichten uns seitens der Projektteilnehmer:innen: 

  • „Die Aufbereitung der Exceldatei inklusive Maßnahmenempfehlung und gemeinsame Planung ist besonders positiv hervorzuheben.“ (Krankenhaus)
  • „Hilfreich war die detaillierte Aufschlüsselung von Bereichen, an die wir im Vorfeld noch gar nicht gedacht haben.“ (Arztpraxis)
  • „Hilfreich für uns war die Information, welche Daten wir sammeln müssen – das ist wichtig für die CSRD‑Berichterstattung. Hilfreich war auch der Blick von außen, was wir verändern könnten - getrennt nach rascher Umsetzung und langfristiger Planung. Auch positive vorhandene Aspekte wurden hervorgehoben und Ansatzpunkte wurden aufgezeigt“. (Krankenhaus)
  • „Es war gut, das gesamte Gebäude gemeinsam durchzugehen und dadurch auf diverse Dinge aufmerksam gemacht zu werden, wo Verbesserungen möglich sind.“ (Apotheke)
  • „Jeder setzt selber Schwerpunkte. Eine professionelle Beratung macht das mit System und beleuchtet dadurch auch Punkte, die man bisher nicht oder wenig beachtet hat.“ (Apotheke)
  • „Es gibt auch bei einem neuen Haus noch immer Möglichkeiten zur Verbesserung.“ (Ambulatorium)
  • „Ich finde die Initiative mehr als überfällig und gratuliere zur Umsetzung!“ (Kranken-haus/Rehaklinik)
  • „Danke für diese Möglichkeit, das hat uns einen großen Schritt weitergebracht in Richtung Nachhaltigkeit.“ (Krankenhaus/Rehaklinik)
  • „Die Beratung war aus unserer Sicht sehr sinnvoll und hat uns auch gezeigt, wo wir ungefähr aktuell stehen.“ (Krankenhaus/Rehaklinik)
  • „Wir finden dieses Angebot großartig! Alleine wären wir dazu nicht imstande gewesen.“ (Ambulatorium)

5. Wie ist der Weg zur Teilnahme?

Weitere Informationen zur Teilnahme am nächsten Call des Projekts „Beratung klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen“ werden im Herbst 2024 auf dieser Website verfügbar sein. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an klimaberatung@goeg.at

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